Über mein Vogelcafe

Im Vogelcafe teile ich meine Beobachtungen und die an meinen Vogelfutterplätzen entstandenen Fotos mit dir. Dir wünsche ich gute Unterhaltung und viel Freude bei der Entdeckung der kleinen Vogelwelt vor meinem Fenster und im Garten.

Entwicklung meiner Wildvogelfütterung

Januar 2018 habe ich bei Kälte und Schnee mit dem Füttern der Wildvögel angefangen. Zunächst habe ich geteilt, was meine Familie selber isst: Eine Schale mit zerkleinerten Haselnüssen, Kürbis- und Sonnenblumenkernen kam auf das Fensterbrett.

Damit mehr Vögel Platz haben, stehen inzwischen auch mal zwei Schalen auf dem Fensterbrett. Im heißen Sommer habe ich außerdem eine Wasserschale zum Trinken und Baden ergänzt.

Mein Hauptfutterangebot besteht inzwischen mit abnehmender Reihenfolge aus:

  1. Sonnenblumenkernen ohne Schale
  2. Erdnussbruch
  3. großen, gestreiften Sonnenblumenkernen mit Schale
  4. getrockneten Mehlwürmern
  5. Kürbiskernen

Als Abwechslung gibt es gelegentlich andere Nüsse und Kerne oder Saaten, wie  Haselnuss, Walnuss, Paranuss, Pekannuss, Cashewkern, Mandel, Hanf Hirse und Haferflocken. Nüsse, Kerne und Hanf werden gerne genommen, andere Angebote bisher nicht.

Im Winter habe ich das Angebot stark erweitert. Es gibt wieder selbst hergestellte Fettbarren und Fettkuchen. Sie bestehen aus Kokosfett, einem Schuss Sonnenblumenöl, geschälten Sonnenblumenkernen, Erdnüssen, Haselnüssen, Weizenkleie, Mohn und auch mal anderen Saaten. Am Futterplatz vorm Fenster wird nun auch ungeschälter Hanf, selbst getrocknete und ungeschälte Kürbiskerne, sowie Distelsamen als Abwechslungs genommen.

und auch im Garten verschiedene Futterstellen eingerichtet. Es gibt Fettfutter in Form von Meisenbällchen und Meisenkuchen. Außerdem gibt es als weitere Anlaufstelle ein hängendes Futterhäuschen mit einer ähnlichen Mischung wie vor meinem Fenster.

Zu den hängenden Angeboten gibt es einige Bodenfutterstellen, die überwiegend von Buchfinken und Amseln genutzt werden. Ihnen lege ich auch bei Meisen unbeliebtes Fettfutter hin. Das stelle ich in Form Fett getränkter Hafer-, sowie Buchweizenflocken und Weizenkleie selber her. Die Bodenfutterstellen erhalten außerdem die bei Amseln so beliebten Rosinen.

Vogelarten am Futterplatz

Im Januar hatten die ersten Kohlmeisen nach ein paar Tagen die neue Futterstelle entdeckt. Mit ihnen kamen auch gleich Blaumeisen und Kleiber.

Kurze Zeit später folgte eine Schar von Tannenmeisen. Die hatten wohl den zunehmenden Betrieb am Futterplatz aus dem gegenüber liegenden Wald wahrgenommen. Auch Rotkehlchen, Eichelhäher und Amseln gesellten sich hungrig zur Vogelschar.

Ende März fiel eine Hundertschaft ausgehungerter Erlenzeisige über den Futterplatz her. Kurzzeitig gab es auf dem gute vier Meter langen Fensterbrett nahezu keinen freien Platz mehr. Der Futterbedarf insbesondere an Sonnenblumenkernen explodierte.

Der entstandene Tumult machte auch Buchfinken und selbst bei uns überwinternde Bergfinken neugierig. Auch große Vögel wie Kernbeißer und Grünlinge konnten den neuen Fressplatz nicht mehr übersehen. Schließlich gesellten sich noch Sumpfmeisen zur bunten Gemeinschaft.

Im Juni schauten zum ersten Mal Feldsperlinge durchs Fenster und brachten kurz darauf ihren Nachwuchs mit.

Einige Vögel sind der Futterstelle sehr treu, andere zeigen sich im Sommer und Herbst nur noch selten oder gar nicht mehr. Neben den regelmäßigen Besuchern gibt es natürlich auch immer wieder Überraschungsgäste.

An den winterlichen Futterstellen im Garten sind neben Blau-, Kohl-, Sumpf- und Tannenmeisen, sowie Kleibern, Buchfinken und Amseln auch Zaunkönige und Sumpfmeisen regelmäßig anzutreffen.

Hier findest du eine Übersicht über alle Vogelarten an der Ganzjahresfütterung 2018.

Motivation für die Ganzjahresfütterung

Zunächst wollte ich den Vögeln nur die Nahrungsbeschaffung im verschneiten Winter etwas vereinfachen. Aber die Vogelbestimmung und das vielfältige Verhalten der flotten Flieger hat mich fasziniert. So sehr, dass ich auf ihre Beobachtung auch in den wärmeren Jahreszeiten nicht verzichten wollte.

Experten sind sich uneins, ob Wildvögel überhaupt, nur im Winter oder ganzjährig gefüttert werden dürfen. Nach meiner Erfahrung macht das Futterangebot auf meinem Fensterbrett nur einen sehr kleinen Teil der Ernährung der Wildvögel aus. Einige Vögel kommen alle zwei bis drei Stunden für ein paar Happen vorbei. Andere besuchen mich nur einmal am Tag oder auch nur alle paar Tage einmal.

Die Wildvögel fressen, was sie für sich für richtig halten. Das ist besonders beeindruckend im Spätsommer und Herbst zu spüren: Wenn die Natur reichlich ausschenkt, herrscht der größte Betrieb an der Tränke. Der Futterdarf am Futterplatz ist dann nur noch minimal.

Anders als Haustiere können Vögel auch nicht dick werden. Ein dicker Vogel kann nicht fliegen und sitzt dann allenfalls satt seine überflüssigen Kalorien auf einem Ast ab.

Meine Ausrüstung

Für die Beobachtung der Vögel nutze ich ein Steiner SkyHawk 3.0 10×42 Fernglas.

Mit folgender Ausrüstung fotografiere und filme ich die Wildvögel auf meinem Fensterbrett:

  • Kamera Canon EOS 700D
  • Kamera Canon EOS 6D Mark II
  • Objektiv Sigma 150-600mm F5.0-6.3 Contemporary
  • Objektiv Canon EF 100-400mm F4.5-5.6L IS II
  • Canon Extender EF 2x III
  • Mikrofon Sennheiser MKE 440 mit Windjammer Rycote Baby Ball Gag Wind Screen

Zum Fotografieren sitze ich etwa zwei Meter entfernt vom Vogelfutterplatz.  Die meisten meiner Fotos entstehen bei 400mm mit Blenden zwischen 9 und 11. Ich speichere im RAW-Format.

Im Garten arbeite ich mit dem Extender. Ich bin etwas 6 Meter entfernt. Die meisten Fotos entstehen bei 2 × 400mm mit 11er Blende.